Neue Vorsichtsmaßnahmen für Alpharezeptorenblocker Doxazosin (CARDULAR, DIBLOCIN): Schwere kardiovaskuläre Zwischenfälle, die anscheinend mit der Herzfrequenz-steigernden Wirkung des Alpharezeptorenblockers Doxazosin (CARDULAR, DIBLOCIN) zusammenhängen, führten in Norwegen zu erweiterten Vorsichtsmaßnahmen. Frischer Herzinfarkt gilt nunmehr als Kontraindikation, weil eine Frequenzerhöhung die Zunahme der Infarktgröße begünstigt. Für Personen mit Angina pectoris wird eine wirksame Prophylaxe empfohlen, bevor auf Doxazosin eingestellt wird, damit sich die Symptome durch Frequenzerhöhung nicht verschlimmern. Bei der Umstellung von Betarezeptorenblockern auf Doxazosin kann sich eine bestehende Angina pectoris verschlechtern oder ein Myokardinfarkt eintreten. In der deutschen Fachinformation werden in der Rubrik "Nebenwirkungen" nunmehr "Tachykardie, Palpitationen, Brustschmerz, Angina pectoris, Myokardinfarkt, Apoplex sowie Herzrhythmusstörungen" genannt (ENDRESEN, L., G. GADEHOLT: Nytt fra Statens legemiddelkontroll 3 [1992], 5; Fax der Pfizer GmbH vom 4. März 1993). Die unserem NETZWERK DER GEGENSEITIGEN INFORMATION berichteten kardiovaskulären Zwischenfälle in Verbindung mit Doxazosin wie Synkope, fünfminütige Bewußtlosigkeit (Bericht 4193), Orthostasesyndrom (Bericht 5456) und Kreislaufkollaps (Bericht 4194) entsprechen den für Alpha1-Rezeptorenblocker typischen Störwirkungen. Einschleichendes Dosieren soll das Risiko orthostatischer Regulationsstörungen bis hin zur Ohnmacht geringhalten. |
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