MULTISYSTEMKOMPLIKATIONEN |
Das Analgetikum Ketorolac (TORATEX) soll "die Lücke in der Schmerztherapie" schließen. Wir haben uns wegen des Risikos von
Nierenversagen gegen die Verwendung des nichtsteroidalen Entzündungshemmers bei postoperativen Schmerzen ausgesprochen. Nach den Erfahrungen mit
einem chemisch ähnlich strukturierten Schmerzmittel ist zudem mit einer Gefährdung durch häufiger auftretende schwere pseudoallergische und
allergische Reaktionen mit Schock, Nierenversagen und anderen Komplikationen zu rechnen (a-t 7 [1992], 67). Nach
unserer Warnung bestritt der pharmazeutische Anbieter vehement, daß er Ketorolac bei einer Indikation, die nach unserer Auffassung als Kontraindikation zu
gelten hat, eingeführt habe. Die Häufigkeit unerwünschter Wirkungen in Form erstmaliger Reaktionen (pseudo)allergischer Art seien bei den etwa 7
Millionen Ketorolac-behandelten Patienten vergleichbar mit der bei Opioiden bzw. peripher wirkenden Analgetika.1 Wenn das mit Ketorolac (TORATEX) strukturverwandte ZOMAX nach Bekanntwerden fünf dokumentierter Todesfälle außer Handel kam, bleibt zu fragen, ob das mit dem gleichen Werbeslogan wie ZOMAX vermarktete TORATEX "trifft den Schmerz und nicht den Patienten", bei Todesfällen, die um den Faktor 15 höher liegen, verkehrsfähig bleibt. |
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