Das zur Behandlung maligner Tumoren, zur intratumoralen Injektion, zur Instillationsbehandlung, als Adjuvans zu anderen Maßnahmen, zur
Unterstützung der Strahlenbehandlung und gegen verschiedene Viruserkrankungen angebotene, sehr mangelhaft belegte WOBE-MUGOS enthält in der
Injektionsform die proteolytischen Enzyme Trypsin/Chymotrypsin und Papainasen sowie ein Hydrolysat aus Kalbsthymus (in WOBE-MUGOS E Ampullen neuerdings
nicht enthalten) und als Hilfsstoff Lidokain, welches als Kanzerogen verdächtigt wird (vgl. a-t 6 [1992], 60 und
Seite 81 dieser Ausgabe).
Aus dem Niederländischen Arzneimittelinformationszentrum stammt ein Bericht über eine schwere WOBE-MUGOS-Komplikation: Ein Homöopath
verordnete einer 54jährigen Patientin mit Multipler Sklerose WOBE-MUGOS Ampullen und Zäpfchen sowie WOBENZYM Tabletten in Form
dreiwöchiger Kuren. Während der dritten Behandlungsfolge erlitt die Patientin unmittelbar nach der Injektion einen Kreislaufschock, der eine
Krankenhausbehandlung erforderlich machte. Anamnestisch war zu eruieren, daß Schwindel, Engegefühl und Mundtrockenheit schon nach einer
vorhergehenden Injektion aufgetreten waren.1
Die WOBE-MUGOS-Inhaltsstoffe Trypsin und Chymotrypsin besitzen eine bekannt hohe allergene Potenz. Schockreaktionen führten 1986 dazu, daß
Hoechst diese Enzyme aus den Mund- und Rachentherapeutika DONTISOLON eliminierte (vgl. a-t 2 [1984], 20 und 2 [1986], 15).
FAZIT: Über erneut beobachtete lebensbedrohliche allergische Reaktionen mit Angioödem, schwerer Atemnot, optischen Halluzinationen und
Desorientiertheit bei Multiple-Sklerose-Kranken sowie über einen anaphylaktischen Schock berichteten wir in Ausgabe 10 (1988), 92. Wir halten Präparate
wie WOBE-MUGOS und WOBENZYM für ein risikoträchtiges "Adjuvans" ohne belegten Nutzen.
1 DE SMET, P. A. et al.: Ned. Tijdschr. Geneeskd. 135 (1991), 2341
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