... Neben relativ leichten Beobachtungen beim Einsatz des DISOPRIVAN zur Sedierung von Kindern wie:
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Grünfärbung des Urins (aufgrund von Phenolkörpern, in der Verstoffwechselung des Propofol
entstehend),
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Blutdruckabfall (auch unter Anästhesie beobachtet und im Beipackzettel erwähnt),
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epileptiforme Bewegungen und extrapyramidale Zeichen (ebenfalls im Rahmen der Anästhesie und im Beipackzettel
erwähnt),
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Bradykardien (im Beipackzettel erwähnt und ebenfalls bei Narkosen beobachtet),
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wurden vereinzelt schwere Verlaufsformen, beginnend mit Blutdruckabfall, Bradykardien bzw. Tachykardien und folgenden Arrhythmien bis zur
Asystolie beobachtet. Wir weisen jedoch darauf hin, daß bei diesen Kindern schwere Herzoperationen, Schädel- Hirntraumata, schwerste
Atemnotsyndrome, schwere Infektionen und schwere zerebrale Erkrankungen Anlaß der intensivmedizinischen Betreuung waren.
In der Regel gingen Sedierungsversuche mit Morphin (MORPHINUM-HCL), Midazolam (DORMICUM) und Fentanyl (FENTANYL) voraus. Viele der Kinder wurden mit
einer Reihe von Antibiotika behandelt, oft entwickelten sich unter der Therapie schwere Infektionen mit zum Teil septischen Verläufen. Es gab schwere
Reaktionen von Seiten des ZNS, wie Grand mal, Opisthotonus (tonischer Krampf der Rückenmuskulatur mit Rückwärtsbewegung des Rumpfes,
Red.), choreoathetoide Bewegungen und Halluzinationen... Die beobachteten metabolischen Störwirkungen wie Azidose, Elektrolytstörungen,
Lipämie lassen sich vorwiegend auch über Hypoxien erklären, die sich bei dem sich verschlechternden Zustand der Kinder entwickelten. Lediglich
für die Lipämie ließe sich ein Zusammenhang herstellen, wenn bei der parenteralen Energiezufuhr die Fettmenge der Emulsion (10% Sojaöl) nicht
berücksichtigt wurde...
Wir weisen die Fachkreise ausdrücklich darauf hin, daß DISOPRIVAN nicht zur Sedierung von Kindern eingesetzt werden sollte. In keinem Land wurde
hierfür ein Zulassungsantrag gestellt.
Med. Wiss. Fachreferat Arzneimittelsicherheit/ICI Pharma
W-6900 Heidelberg 1
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