Wann kann eine antihypertensive Therapie abgesetzt werden? Viele Studien belegen, daß Patienten mit mäßigem und starkem Bluthochdruck durch eine Arzneitherapie vor kardiovaskulären Komplikationen geschützt werden. Nach einer Metaanalyse von Studien mit insgesamt 43.000 Hochdruckkranken nimmt bei mildem Hochdruck die Prävalenz von Schlaganfällen um 39% und von Myokardinfarkten um 9% ab. Die antihypertensive Therapie muß jedoch zumindest bei mildem Hochdruck nicht immer lebenslang beibehalten werden. In zahlreichen Studien bleiben zuvor behandelte Hochdruckkranke nach Absetzen der Therapie für Monate oder sogar Jahre normotensiv. Der Blutdruck muß häufig kontrolliert werden. Bluthochdruckmittel können am ehesten abgesetzt werden bei jungen Patienten mit mildem essentiellen Hochdruck, normalem Körpergewicht, geringer Salzaufnahme, keinem exzessiven Alkoholgenuß, geringem Bluthochdruck vor Behandlungsbeginn, erfolgreicher Therapie mit nur einem Wirkstoff und keinen oder nur geringen Zeichen von Organschäden. Die Beendigung der Therapie reduziert das Risiko unerwünschter Arzneimittelwirkungen und spart Kosten. Die Langzeitfolgen dieses Vorgehens auf Morbidität und Mortalität sind zu untersuchen (SCHMIEDER, R. E. et al.: J. Amer. Med. Ass. 265 [1991], 1566). |
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