VIRUSINAKTIVIERTE LYOPHILISIERTE POOLPLASMEN |
Die DRK-Blutbank Hagen bietet seit Mai 1990 lyophilisiertes virusinaktiviertes Blutplasma an. In der Produktinformation lautet es:1 "Das
Restrisiko einer Kontamination mit Hepatitis-Erregern oder mit dem AIDS-Erreger liegt um ein Vielfaches niedriger als bei kommerziellen Produkten" ... "Das
überproportionale Infektionsrisiko kommerzieller Blut- und Plasmaspenden ist ... einer der Gründe dafür, daß es u.a. in unseren
Nachbarländern keine kommerzielle Blutbeschaffung gibt." Gegen die Behauptungen des DRK erging im November 1990 vom Landgericht
Düsseldorf eine einstweilige Verfügung.2 Bei herkömmlichen tiefgefrorenen Einzelspenderplasmen ist, wenn infiziertes Plasma gewonnen
wird, nur ein Empfänger gefährdet. Falls in dem gepoolten virusinakivierten lyophilisierten Plasma ein Spender infiziert war, wird das Risiko einer Infektion
auf alle Empfänger ausgebreitet. Die Gerinnungsfaktoren V, VIII, X und XI liegen mit Aktivitäten zwischen 5% und 59% deutlich unter der in der BGA-Monographie5 für
gefrorenes Frischplasma geforderten Mindestaktivität von 70%. AT-III und Fibrinogen des Poolplasmas sind nur geringgradig gegenüber dem Frischplasma
vermindert. Überwiegend lassen sich in dem virusinaktivierten Poolplasma hohe Heparin-Konzentration nachweisen meist Werte oberhalb des
Meßbereiches des Testverfahrens. |
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