INTERAKTION VON EMBOLEX NM UND SPINALANÄSTHESIE |
In letzter Zeit häufen sich bei uns die Fälle von postspinalem Kopfschmerz, obwohl wir keine Änderung in der Applikation
von Spinalanästhesien vorgenommen haben. Nach üblicher Prämedikation mit Benzodiazepinen oder THALAMONAL mit Atropin und Infusion von
IONOSTERIL Na 100 G wird in Seitenlage oder sitzend mit einer 25 g-Nadel punktiert, keine Mehrfachpunktionen vorgenommen, kein Liquor abgelassen. Je nach
operativer Erfordernis werden bis zu 4 ml hyperbares CARBOSTESIN 0,5% appliziert. Bei diesem Vorgehen ist nach RUBIN mit postspinalem Kopfschmerz in einer
Häufigkeit von 3,5% zu rechnen. Dr. med. D. SCHMIDT, Kreiskrankenhaus Kandel Die geschilderten Symptome entsprechen hinsichtlich Qualität der Kopfschmerzen und des Brechreizes den bekannten Zeichen eines Ergotismus. Die
Symptome des Meningismus waren nicht Ausdruck einer entzündlichen Reaktion. In der uns zugänglichen Literatur finden wir keine Hinweise auf
ähnliche Berichte, jedoch ist die Diagnose anhand der beobachteten peripheren Durchblutungsstörungen wahrscheinlich.
Alle Ergotalkaloide fallen auch durch Gefäßkomplikationen im ZNS, wie z.B. Ischämien und Blutungen, auf. Dieses gilt selbst für
Ergotalkaloide mit dopaminerger Wirkung, wie Bromocriptin (PRAVIDEL u.a.). |
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